Gedanken Carmen ❤
von Parenas Pfotenhilfe (Kommentare: 0)

Gibt es Worte, die das beschreiben können, was wir gestern erlebt haben?! Wohl kaum…. Wie verarbeitet man diese Hölle emotional? Wie löse ich diese Schwere, die meine Brust zusammendrückt und mir das atmen schwer macht? Die Augen, die nach Hilfe betteln und mir mit einem Schwanzwedeln vermitteln "Es wird alles gut!"
Tiere, die die Hölle durchleben, Tag für Tag durch Menschenhand. Und dies sind genau die, die dir nur Freundlichkeit und Liebe entgegenbringen. Verletzungen, Schmerzen, Durst, Hunger waren bis jetzt ihr Leben. Wie kann ich jetzt in eure Augen schauen, ohne Scham zu empfinden und um Entschuldigung zu bitten für alles, was ihr durchlebt habt.
Silvia und Babys: Du hast deine Kinder auf dem kalten Beton neben deinem Kot auf die Welt bringen müssen, hast zugesehen wie dieser Mensch deine Kinder nahm und mit einer Schere die Schwanzrute abschnitt. Du an einer Kette! Ihre Schreie und deine Verzweiflung, nicht helfen zu können. Dennoch hast mir deine Kleinen in Obhut gegeben. Immer wieder habe ich dir gezeigt, dass du sie jederzeit bei dir hast und ich sah Hoffnung in deinen Augen und deine Küsse waren der größte Dank überhaupt.
Wie um Verzeihung bitten für soviel Grausamkeit?
Sony: Ausgehungert. Du hast mein Herz berührt, jeden Knochen kann man bei dir sehen. Dein Blick, als ich dir die Leine anzog hat tiefe Spuren hinterlassen. Du hast deine letzte Kraft genommen und an der Leine gezogen, nur um an das Wasser ran zu kommen, um deinen Durst zu stillen.
Wie stehst du noch auf deinen Beinen, mein kleiner grosser Kämpfer?
Summit, Sparow, Sewa und Soto : Eure Blicke...leer ohne Hoffnung, eure Körper geprägt vom Hunger. Ich sah euch schon auf Fotos, wo ihr gierig das Huhn verzehrt habt. Ihr versteht nicht, dass nun alles gut wird. Ihr seid in Sicherheit, ihr könnt vertrauen. Es gibt Menschen, die euch lieben und alles daran setzen, dass ihr das Erlebte hinter euch lassen könnt.
Suhaia: Mein kleiner Engel. Unser erster Blickkontakt ist immer noch so präsent und hat Spuren hinterlassen. Verkrochen in deiner Hütte sah ich zwei Augen - resigniert, verängstigt. Keine Spur an Hoffnung in ihnen. Es tut mir unglaublich leid, dass du diese Hölle durchleben musstest.
Vertraue meine Kleine, lass dich umhüllen und tragen von dieser Liebe, die wir für dich empfinden.
Sanson : Angekettet wie alle anderen, wusstest nicht was geschieht. Verängstigt und komplett überfordert, so viele Leute zu sehen. Doch du hast gespürt, dass ein Wandel geschieht. Bist in dieses Auto gesprungen, als wüsstest du, dass da der Neuanfang ist.
Sara und Susana: Virginias Blick schweifte zu mir und ihre Augen voller Trauer sprachen Bände. Eine schwere Infektion eurer Wunden ließ euch humpeln, von Schmerzen geprägt. Wie hat man euch einfach dem Schicksal überlassen an dieser Kette ohne Versorgung?
Saul und Suker: Euer Blick voller Angst, geduckte Haltung, jedes Streicheln ein Zusammenzucken. Küsse waren für euch etwas komplett Fremdes. Euer Blick veränderte sich, als ihr das Refugio betreten habt und Futter und Wasser vor uns erhalten habt. Gierig habt ihr wie die anderen alles verschlungen.
Selva: Du hast den Kasper gemacht. Die Kette gab dir Sicherheit, du hast nichts anderes gekannt in deinem jungen Leben. Als ich bei dir stehen blieb und meine Hand ausstreckte, hast du dich voll gepieselt vor Angst und wir mussten dich aus der Hütte holen. Für dich war dieser Moment zu viel. Komplett überfordert voller Angst, doch du hast dich im Auto beruhigen können.
Wir haben gestern so viel Grausamkeit erlebt. Eine Hündin hatte einen Vaginal-Prolaps und der Besitzer hatte die Vulva zugetackert. Virginias Augen waren voller Trauer.
Als wir ankamen, diskutierte die Polizei mit diesem `Individuum` Besitzer. Ich entdeckte ein erschrecktes Mädchen im Auto. Es war die Tochter und meine Gedanken waren "Was gibt er diesem Kind mit auf den Weg und trotz allem spüre ich Empathie für dieses Mädchen, dass keine Schuld trifft und diese Situation erlebt, weil ihr Papa ein Tierquäler ist. Und ich hoffe, dass sie durch das Erlebte ihr Tierbild in die richtige Richtung lenken kann".
Die professionelle Abwicklung der Polizei, die sich nicht irritieren ließen und Fakten wollten, Fakten von diesem `Besitzer`, der einfach einen Hund verschenkt hatte. Sie forderten ihn auf, sofort den Hund zurück zu holen "Ohne wenn und aber, ohne Ausrede!" Der Hund traf danach ein und auch er wurde gesichert.
Tierschützer, die überfordert weinten, die Situation war für alle einfach zu viel. Stress, die Nerven der Vorbereitung, dann der Moment und niemand konnte sich vorher darauf gefasst machen, was uns hier erwartete und was wir sahen.
Mein Team - wie professionell, effizient und hilfsbereit sie handelten. Das Einzige, was mir blieb, war sie in den Arm zu nehmen und Danke zu sagen, dass sie da waren und gekämpft haben, für die Engel an meiner Seite.
Ihr seid in Sicherheit - vertraut, lasst euch tragen von unserer Liebe.
Die Parenas-Familie lässt euch nicht im Stich.❤❤❤
Carmen
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